Samstag, 6. April 2013, 20.15 Uhr

«Humor»

…spielt mit Erwartungen… …bedient sich Klischees… …regt zum Denken an… …löst Gefühle aus…

Programm

Paul Hindemith konfrontiert die Zuhörer in der Komposition «Musikalisches Blumengärtlein und Leÿptziger Allerleÿ» mit humoristisch ironischen Miniaturen, die er für seine Frau und sich selbst geschrieben hat. Die kurzen Stücke spielen mit klischeehaften Formen und sind teilweise mit beinahe absurden Titeln versehen.

Diesen Miniaturen werden kurze Texte des Österreichischen Literaten Friedrich Achleitner gegenübergestellt. In seiner Prosa-Sammlung «Der springende Punkt» befasst sich Achleitner mit skurrilen Wortschöpfungen der deutschen Sprache und absurden und doch so realen Alltagsgeschichten.

Ludwig van Beethoven komponierte sein Trio op. 11 in der ersten Hälfte 1798. Den Beinamen «Gassenhauer-Trio» erhält das Werk nicht von Beethoven selbst, sondern wurde durch den Umstand geprägt, dass seine im 3. Satz verwendete Melodie in dieser Zeit in Wien allseits bekannt war. Dieses bekannte Thema stammt aus der Oper «L‘amor marinaro» des Wiener Komponisten Joseph Weigls, die 1797 in Wien grosse Erfolge feierte. Der Umgang Beethovens mit diesem «Ohrwurm» ist bemerkenswert ironisch. Nicht auf abwertende Art und Weise gegenüber dieser zum «Gassenhauer» gewordenen Melodie, sondern als Entwicklung und Erweiterung des «klassischen» Variationen-Satzes.

Der Schweizer Schriftsteller Hugo Lötscher hält uns in seinen Texten oftmals einen Spiegel vor. So beschreibt er in seinem Textband «Der Waschküchenschlüssel» mit eher trockenem Humor, jedoch auf leichtfüssig-amüsante Weise Skurrilitäten und Anekdoten aus dem helvetischen Alltag.

Nino Rota wurde vor allem als Filmmusik-Komponist bekannt, schrieb aber u.a. auch mehrere Kammermusikwerke. In seinem Klarinettentrio finden sich unerwartete Wendungen, witzige Rhythmen und romantische Kantilenen. Seine Musik regt die Fantasie an und bringt das Publikum zum Schmunzeln. Nino Rota selbst sagte in einem Interview zu seiner Musik: «Sehen Sie, wenn jemand sagt, dass alles, was ich in meiner Musik zum Ausdruck zu bringen versuche, ein wenig Nostalgie, viel Humor und Optimismus ist, dann denke ich, dass dies genau dem entspricht, wie man sich später an mich erinnern soll: Mit ein bisschen Nostalgie, viel Optimismus und Humor.»

Ensemble

Seit 2004 präsentiert das Ensemble Spektrum in seinen Auftritten spannende und durchdachte Programme. Verschiedene Kombinationen von Flöte, Klarinette, Violine, Cello, Klavier und einer Schauspielerin ermöglicht ein breites Spektrum und eine hohe Flexibilität in der Programmgestaltung. Nebst reinen Kammermusikkonzerten erarbeitet das Ensemble auch Konzepte, mit einer sich gegenseitig bereichernden Verbindung von Musik und Literatur.

www.ensemble-spektrum.ch