Gedenkausstellung: Martin Duss
Samstag, 12. Oktober bis Sonntag, 27. Oktober 2013
Vernissage um 18.00 Uhr
Mit Stirnband und einem Kiel im Mund, so kannte man Martin Duss, den Künstler vom Rohrdorferberg.
Aufgewachsen ist Martin Duss mit zwei Geschwistern in Bellikon. Nach seiner Schulzeit absolvierte er eine Lehre als Hochbauzeichner, mit bestem Abschluss im Aargau. Weiter bildete er sich als Grafiker und Schriftenmaler aus.
Über 30 Jahre arbeitete Martin Duss selbständig im eigenen Atelier, zuerst in Bellikon, später in Oberrohrdorf und in Somano (Piemont, Italien). Seine Arbeiten umfassen Zeichnungen, Grafiken, Aquarelle und Illustrationen. Er bevorzugte Acrylfarben, Aquarell – Mischtechniken, Bleistift, Kugelschreiber und Kohle.
Martin Duss hatte seit 1973 über 100 Gruppen- und Einzelausstellungen und gewann diverse Diplome und Auszeichnungen bei internationalen Ausstellungen.
Während seiner Schaffenszeit malte er weit über 700 Bilder und ca. 120 Wandbilder.
In den letzten Jahren arbeitete er vermehrt im Piemont. Seine Mal- und Zeichnungskurse waren sehr beliebt.
Unter dem Motto «Das Zeichnen liegt im Auge, nicht in der Hand» konnte Martin Duss den Kursteilnehmern das Malen auf seine unkomplizierte Art weitergeben.
Auch waren seine Anekdoten über das Piemont, über Land und Leute, über Brauchtum und Sagen immer ein Leckerbissen. Martin Duss war bei der einheimischen Bevölkerung beliebt, und wer mit ihm unterwegs war, fühlte sich bei den Leuten willkommen.
Martins Charakter zu beschreiben, ist nicht sehr einfach. Klaus Kramer, einer seiner Drucker und ein guter Freund, beschrieb ihn im Druck- Vorwort seines Erstlingswerkes sehr treffend. Hier ein Auszug:
«Humorvoll, leicht ironisch soll mein Vorwort sein, habe ich mir vorgenommen. Eben das verbal ausdrücken, was den Cartoonist, Illustrator, Grafiker, Dekorateur und Mensch Martin Duss ausmacht. Ich kenne den Lebenslauf von Martin und vieles mehr. Zuerst möchte ich aber als 'Drucker' seines Erstlingswerkes mit dem 'Druck' beginnen. Genauer gesagt mit dem 'Zeitdruck'. Ein wesentliches 'Martin Duss-Merkmal'; ständig präsent und derart liebenswert, dass sich dieser Umstand bei ihm komischerweise nicht nur fröhlich, sondern auch noch entspannend äussert. Also das geht so: Salü – wie geht’s? Gestern ging’s noch, aber hüt, oh frag nüt... (dabei eine langsame, aber doch leicht wild-abwehrende Handbewegung). Eingeweihte wissen dann, dass er die nächsten Tage bis weit nach Mitternacht ausgebucht ist. Ich weiss ja, dass du... aber eigentlich sollte ich bis übermorgen, wenn’s irgendwie geht... Ein verlegenes Kratzen im roten Rauschebart, aber grinsend bis zu den Ohren, und schon sind wir mitten drin in der Auftragsbesprechung.»
Leider machte eine schwere Krankheit seinen Plänen und seinem Schaffen ein jähes Ende. Martin Duss verstarb am 13. Oktober 2011 in seinem geliebten Piemont.
Mit Stirnband und Kiel im Mund wird Martin Duss uns immer in Erinnerung bleiben.
Text: Jürg Meier
Vernissage:
Samstag, 12. Oktober, 18.00 Uhr
Einführung: René Roca
Autorenlesung im Rahmen der Ausstellung:
Wilfried Meichtry – «Mani Matter»
Musik: Lukas Gerber
Sonntag, 20. Oktober, 16.00 Uhr
Öffnungszeiten:
Freitag 17.00 – 19.00 Uhr
Samstag 14.00 – 18.00 Uhr
Sonntag 10.30 – 17.00 Uhr (ausser bei Lesung)
Ausstellungsende:
Sonntag, 27. Oktober, 15.00 Uhr